Materialisierte immaterielle Kultur. Bedeutungen und Funktionen selbstgemachter Brauchobjekte am Beispiel der Kirwa

„Juchuhuhu!“, schallt es laut durch den Ort, als die 28 jungen Frauen und Männer den Dorfplatz verlassen und zum Festzelt ziehen. Die Mädchen tragen Dirndln in bunten Farben, während die Jungs in schwarze Hosen und weiße Hemden gekleidet sind. Das Erscheinungsbild der Burschen ist nicht zuletzt durch dunkelgrüne Hüte geprägt, von denen jeder mit einem Kranz aus frischen Blumen geschmückt worden ist.

Der Abend zuvor. Im Festzelt herrscht buntes Treiben, Massen von jungen Menschen sind unterwegs, tanzen und feiern ausgelassen. Getränke fließen in Strömen, Bier und Radler werden in Krügen aus Glas ausgeschenkt. Doch nicht nur Glaskrüge sind im Umlauf – vereinzelt halten die Feiernden Krüge aus Stein in der Hand, auf denen in großen Lettern je ein Name und verschiedene bildliche Darstellungen wie zum Beispiel Edelweißblüten prangen.

Die geschilderten Szenen geben Eindrücke vom Besuch einer Kirwa im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach wieder. Der Begriff „Kirwa“ leitet sich von „Kirchweih“ ab und bezeichnet ein Fest, das anlässlich der Weihe oder des Patroziniums einer Kirche gefeiert wird. Wie diese Feierlichkeiten gestaltet werden, kann von Region zu Region variieren. Im Landkreis Amberg-Sulzbach, wo jährlich in etwa 120 Orten eine Kirwa stattfindet, gehören die jugendlichen Kirwapaare zum Brauchgeschehen. Sie tanzen um den Kirwabaum und sind maßgeblich an der Organisation und Ausrichtung der meist dreitägigen Feierlichkeiten beteiligt. Im Jahr 2023 wurde die „Kirwa im Amberg-Sulzbacher Land“ als Gutes Praxisbeispiel in das Bayerische Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Wie die einführenden Beobachtungen zeigen, ist die materielle Kultur prägend für den Brauch (oder – angesichts der Vielschichtigkeit und Vielfältigkeit – Brauchkomplex), der ja zunächst eine immaterielle kulturelle Ausdrucksform darstellt. Trachten, Trinkgeschirr und kulinarische Köstlichkeiten gehören zum Bild einer jeden Kirwa. Welche Rolle spielen diese Objekte nun im Brauchgeschehen? Welche Bedeutung hat diese materialisierte immaterielle Kultur für die Akteure? Was sagen sie auf einer übergeordneten Ebene über die Gesellschaft aus? In welchem Verhältnis stehen materielle und immaterielle Kultur? Diesen Fragen wird im Folgenden nachgegangen, wobei als Beispiele die eingangs erwähnten Hutkränze und bemalten Krüge herangezogen werden.

Um solche Objekte geht es: Anlässlich der Kirwa werden in vielen Ortschaften Krüge bemalt und Kränze für die Hüte der Burschen gebunden (Foto: Michaela Stauber).

Eine Teambuildingmassnahme: Gemeinschaftsstiftende Funktion von DIY-Projekten

Anlässlich einer Kirwa werden in gemütlicher Runde Keramikkrüge bemalt (Foto: Michaela Stauber).

Ein Brauch bedarf per definitionem einer Gruppe, die diesen trägt und mit dessen Regelwerk vertraut ist[1] – in diesem Fall sind das die Kirwapaare. Nun wird diese Gruppe jährlich neu zusammengewürfelt, sodass ein Teil bereits miteinander vertraut ist, während der andere Teil eher fremd ist. Eine wesentliche Funktion von DIY-Projekten besteht deshalb darin, ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen und zu stärken. „Irgendwie ist es halt trotzdem immer schöner, wenn man sich so die Zeit noch mal nimmt, sich alle zusammenhocken und man gemeinsam was unternimmt. In dem Fall war es halt das mit dem Krügebemalen“[2], begründet eine Vorständin die Durchführung der Malaktion. Dabei herrscht eine ungezwungene, lockere Atmosphäre. Meist läuft Musik im Hintergrund. Wassermelone oder Pizza werden gegessen und auch mal das ein oder andere alkoholische Getränk konsumiert – je nach Tageszeit und Witterung. So entsteht der ideale Rahmen, um mit anderen ins Gespräch zu kommen und sich kennenzulernen:

Bei einer Flasche Bier werden die Krüge in gemütlicher Runde bemalt (Foto: Michaela Stauber). Hier nicht sichtbar: Im Hintergrund läuft Partymusik.

„Also mir hat es super viel geholfen, weil ich war ja wie gesagt das erste Mal dabei und ich habe vorher niemanden wirklich, also vom Sehen schon gekannt, aber so richtig gekannt eben niemanden. Also teilweise auch wusste ich nicht mal die Namen von manchen Menschen. Deswegen fand ich das schon immer ganz cool, dieses Basteln, und man hat auch trotzdem […] jedes Mal mehr gemerkt, wie man sich einfach kennenlernt und wie dann vielleicht auch irgendwelche Insider entstehen oder so.“[3]

Kirwamoidl P. B. über die Bedeutung von DIY-Aktionen im Rahmen der Kirwa

Kennzeichnend für die Bastelaktivitäten ist darüber hinaus, dass die Jugendlichen einander helfen und unterstützen. Die Akteure fassen das Bemalen als „Gemeinschaftsprojekt“[4], als „Teamarbeit“[5] auf. Oft wird sich nach Ideen für Motive erkundigt, sodass von einem „gegenseitige[n] Inspirieren“[6] die Rede ist. Indem man gemeinsam vor eine Aufgabe gestellt wird, entsteht ein Zusammenhalt, der als Voraussetzung für eine funktionierende Gemeinschaft anzusehen ist.[7] Exemplarisch kann hier bestätigt werden, was Katrin Rieder generell in Bezug auf das immaterielle Kulturerbe konstatiert: Eine kollektive Tätigkeit im Vorfeld des Brauches stärkt das Wir-Gefühl der den Brauch ausübenden Personen.[8]

Kirwa-Krug und Kranz als Mittel der Abgrenzung und Statussymbol

Auch die Abgrenzung von anderen ist dem Gruppengefühl der Kirwapaare eines Ortes dienlich, denn die Konstruktion von Identität geht immer mit einem Akt der Abgrenzung einher, der dann wiederum ein Gefühl der Zusammengehörigkeit ermöglicht.[9] Allein die Kirwapaare nutzen während des Festes Steinkrüge, die obendrein bemalt sind. Ebenso sind die Kirwaburschen die einzigen Personen, die auf einer Kirchweih mit Blumenkränzen geschmückte Hüte tragen.[10] Den Brauchträgern ist bewusst: Mit einem Hut „hebt [man] sich halt einfach von den anderen ab. Weil ich sag mal so, ein Hemd haben ja trotzdem an der Kirwa viele an, oder irgendwie ein Leiberl“[11]. Hüte hingegen – und erst recht solche mit Blumenkranz – tragen die wenigsten. Gleiches gilt für die bemalten Steinkrüge:

„So als Kirwagruppe, oder als Kirwabursch oder Kirwamoidl, wenn man so einen Krug hat und auf der Kirwa ist, dann hebt man sich ja quasi ab von den Leuten, die jetzt nur einen normalen Glaskrug haben, so die typischen Bierkrüge halt.“[12]

Kirwabursch J. G. über einen Effekt der bemalten Krüge

Sowohl die Krüge als auch die Kränze zeigen an, wer die Herren (und die Damen) des Hauses – in diesem Fall wohl eher des Festzeltes bzw. Stodls – sind und fungieren als Statussymbole. Besonders beim Tragen von Festtagskleidung, womit wir es im Falle der bekränzten Hüte schließlich zu tun haben, stehen generell eher repräsentative als praktische Funktionen im Fokus.[13] Darüber hinaus ist Hüten die Eigenschaft inhärent, dass sie ihre Träger schon allein physisch um ein paar Zentimeter größer machen. Auf diese Weise verschaffen sie sich oft einen Zuwachs an Respekt.[14]

Der mit Blumen verzierte Hut erhebt seinen Träger, das sei zusammenfassend festgehalten, ein Stück weit über nicht-huttragende Personen und spricht für dessen gesellschaftlichen Status oder seine Funktion. Ähnlich deckt das Herumtragen eines bemalten Kruges auf, welche Strukturen auf der Kirchweih vorherrschen und wer zu den Gastgebern zählt.[15]

Vom Stellenwert lokaler Traditionen

Bei allen Gemeinsamkeiten, die den über 100 Kirchweihen im Amberg-Sulzbacher Land innewohnen, lassen sich doch auch zahlreiche Unterschiede ausmachen. Der Teufel steckt dabei im Detail und eine Dechiffrierung ohne Insiderwissen stellt eine Herausforderung dar.[16] Die Lintacher Blumenkränze zeichnet zum Beispiel aus, dass daran zwei bis drei längere Bänder befestigt sind. Ist das Austanzen und damit der hochoffizielle Teil der Kirchweih am Sonntag beendet, packen die Burschen diese Bänder und schleudern ihre Hüte in der Luft herum – wohl, um ihrer Lebensfreude Ausdruck zu verleihen. Ebenso ist es Aussagen der aktiven Kirwaleute zufolge eine örtliche „Tradition“[17], natürliche Pflanzen zu verarbeiten.

Die Lintacher Kirwapaare ziehen nach dem Austanzen vom Dorfplatz zum Zelt und wirbeln dabei unter Johlen und Juchzen ihre Hüte herum (Video: Michaela Stauber).

„Wie gesagt, jeder macht, also ich sag es jetzt blöd, jeder kocht da sein eigenes Süppchen in dem Fall. Ich glaube auch, dass wir eine von wenigen [Kirwan] in der Gemeinde sind, die überhaupt echte Blumen verwenden.“[18]

Kirwabursch L. H. über lokale Kirwatraditionen

Ganz anders wird dagegen, um nur ein Beispiel zu nennen, im wenige Kilometer entfernten Ort Schleißdorf verfahren, wo man ganz bewusst seit der Wiedereinführung des Austanzens in den 1970er-Jahren auf künstliche Blumen zurückgreift. Auch vom Schleudern der Hüte distanziert man sich hier.[19] Den Brauchakteuren ist es ein Anliegen, sich von den Nachbarorten abzugrenzen[20], was mitunter durch Objekte wie die Hutkränze geschieht.

Schwenkt man zu den Krügen, lässt sich feststellen, dass mit ihnen ebenfalls lokale Eigenheiten zum Ausdruck gebracht werden. Der jeweilige Ortsname ist ein mehr oder weniger obligatorisches Element, das sich auf dem Krug widerspiegeln muss. Inwiefern dabei örtliche Besonderheiten zum Tragen kommen, zeigt das Beispiel der Ortschaft Atzmannsricht. Die hiesige Kirwa ist als „Watsch’nkirwa“ bekannt und wird etwa auf Plakaten oder in Presseberichten entsprechend bezeichnet.[21] Es handelt sich um ein Alleinstellungsmerkmal, auf das man sich gerne beruft und mit dem man sich identifiziert.

3D-Scan eines selbstbemalten Kirwa-Kruges. Deutlich zu erkennen ist die Aufschrift “Otzmasriada Watsch’nkirwa”. Auch Edelweißblüten sind zu sehen (Rendering: Julian Moder).

In den selbstgemachten Brauchobjekten manifestiert sich ein Stück Lokalstolz. Sie geben Aufschlüsse über das Verhältnis der Akteure zum eigenen Wohnort, aber auch zu den Nachbardörfern, von denen sie sich doch abheben möchten. Indem die Gegenstände örtliche Spezifika vor Augen führen und als Distinktionsmerkmale dienen, tragen sie zur Konstruktion lokaler Identität bei.[22]

Materialität und Materialwertigkeiten im Spiegel kultureller Wertvorstellungen

Nicht zu vernachlässigen ist die materielle Seite der betrachteten Objekte. Sowohl anhand der Krüge als auch anhand der Kränze wird ersichtlich, dass mit bestimmten Materialien spezifische Wertigkeiten einhergehen. Das betrifft zunächst die Steinkrüge, welche die Brauchträger gegenüber den weitaus gebräuchlicheren Glaskrügen für „rustikaler“[23] erachten. Die Keramikgefäße gelten als historischer und daher hochwertiger.[24] Weil heute auf Festen fast ausschließlich in Glaskrügen Bier ausgeschenkt wird, stellt die Verwendung von Steinkrügen eine Besonderheit dar.[25] Für die Kirwapaare bedeutet das, dass sie allein aufgrund des Materials durch die Verwendung dieser Krüge aus der Masse der Kirchweihgäste hervorstechen können.[26]

Bei den Hutkränzen ist es primär das Material der Blüten, das mit bestimmten Wertigkeiten besetzt ist. Je nach Ortschaft werden natürliche oder künstliche Blumen verarbeitet. Die befragten Kirwamoidln und -burschen sind sich darüber einig, dass der Kranz „mit echten Blumen schon schöner“[27] aussieht. Geschätzt werden die Frische, die echte Pflanzen ausstrahlen, sowie die davon ausgehenden wohltuenden Düfte.[28] Es wird deutlich, welche sinnlichen Erfahrungen der Umgang mit dem Konkreten, Materiellen bereithält.[29] Generell sind körperliche Erfahrungen prägend für Bräuche, deren Kern sich im analogen Raum abspielt, und bestimmend für deren Bedeutungsgehalt.[30]

Die positiven Bewertungen sind außerdem vor dem Hintergrund zu sehen, dass Naturmaterialien gegenwärtig Konjunktur haben. Wenngleich die bessere Ökobilanz von Papier- gegenüber Kunststoffprodukten in Frage gestellt wird[31], begegnen uns im Alltag Papp- statt Plastikstrohhalme – und Einweg-Plastiktüten sind seit 1. Januar 2022 gesetzlich verboten. Das Internet hält eine breite Palette an Tipps für ein „plastikfreies Leben“ bereit, welches als erstrebenswert gilt.[32] Kunststoffe haben jedenfalls mit einem eher negativen Image zu kämpfen, wie schließlich auch Umfragen zeigen.[33]

Ferner nehmen die Brauchträger es als Akt der Traditionspflege wahr, auf bestimmte Materialien zurückzugreifen: „Ich finde, es ist einfach die Tradition. Es war schon immer so, dass wir echte Blumen genommen haben […].“[34] Daraus speist sich dann zum Teil die positive Einstellung gegenüber bestimmten Werkstoffen und auch deren Legitimation[35], um nochmals an die traditionsbehafteten Schleißdorfer Kunstblumen zurückzudenken. Umgekehrt werden andere Materialien wie Trockenblumen, die den Vorstellungen von Tradition widersprechen, insbesondere von alteingesessenen (ehemaligen) Kirwamoidln missbilligt.[36]

Materialisierte immaterielle Kultur als identitätsbildender Faktor und Indikator gesellschaftlicher Prozesse. Ein Zwischenfazit

Wenngleich nur einige wenige Schlaglichter auf die Brauchobjekte geworfen werden konnten, war es bereits möglich, einige wesentliche Bedeutungen und Funktionen zu eruieren. Dank der Objekte, die in engem Zusammenhang mit dem Brauch stehen, lassen sich Aussagen über lokale Strukturen treffen. Sie schweißen zusammen – sowohl im Anfertigungsprozess als auch bei der Verwendung bzw. Präsentation im öffentlichen Raum – und ziehen gleichzeitig eine Grenze zu „den anderen“. Dabei zeigen sie nicht nur Zugehörigkeiten auf, sondern enthalten ebenso Hinweise darauf, womit sich die Bewohner einzelner Ortschaften identifizieren und worauf sie stolz sind. Die selbstgemachten Gegenstände sind demnach prägend für den Zusammenhalt in der Region und fördern lokale Identität(en). Auf individueller Ebene sind sie ein Zeichen für die Machtpositionen derjenigen, die sie gebrauchen. Ein Blick auf die Materialien offenbart, welchen Stellenwert Traditionsbewusstsein und ein traditionell anmutendes Setting innerhalb des Brauchkontextes einnehmen. Darüber hinaus konnten Zusammenhänge zwischen den Brauchgegenständen und gesamtgesellschaftlichen Diskursen und Werten aufgezeigt werden.

In einem weiteren Beitrag bleibt zu erörtern, welche Effekte von den Objekten infolgedessen ausgehen, dass sie selbstgemacht sind. Des Weiteren gilt es zu ermitteln, welche Bedeutung die Gegenstände für das Handeln auf dem Fest besitzen und wie sie dieses beeinflussen. Schließlich ist sich der Frage zu widmen, wie nach der Kirchweih mit ihnen verfahren wird.

Fortsetzung folgt…


Zum Hintergrund

Projekt hand.gemacht

Die Inhalte dieses Blogbeitrags wurden im Rahmen des vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat geförderten Projekts hand.gemacht erarbeitet.


[1] Vgl. Köstlin, Konrad: Brauch, in: Schmidt-Lauber, Brigitta/Liebig, Manuel (Hg.): Begriffe der Gegenwart. Ein kulturwissenschaftliches Glossar, Wien 2022, S. 39-48, hier: S. 39.

[2] R. B.: Interview vom 24.11.2023, 00:01:54.

[3] P. B.: Interview vom 28.05.2024, 00:52:17.

[4] A. R.: Interview vom 19.12.2023, 00:22:15. R. B.: Interview vom 24.11.2023, 00:23:00.

[5] J. G.: Interview vom 23.11.2023, 00:09:38.

[6] A. R.: Interview vom 19.12.2023, 00:22:15.

[7] Vgl. Gauntlett, David: Making is Connecting. The social meaning of creativity, from DIY and knitting to YouTube and Web 2.0, Cambridge 2011, S. 131, S. 161. Vgl. zum Gefühl des Zusammenhalts auch M. K.: Interview vom 12.12.2023, 00:18:33.

[8] Vgl. Rieder, Katrin: Was die Gemeinschaft zusammenhält. Teilhabe als Merkmal des immateriellen Kulturerbes, in: Nationaler Kulturdialog (Hg.): Kulturelle Teilhabe. Ein Handbuch, Zürich und Genf 2019, S. 143-154, hier: S. 145.

[9] Vgl. Egger, Simone: Phänomen Wiesntracht. Identitätspraxen einer urbanen Gesellschaft. Dirndl und Lederhosen, München und das Oktoberfest, München 2008, S. 93.

[10] An dieser Stelle sei klargestellt, dass nicht auf jeder Kirwa selbstbemalte Steinkrüge verwendet bzw. mit Blumenkränzen geschmückte Hüte getragen werden, sondern dies lokalen Traditionen unterliegt.

[11] N. S.: Interview vom 18.06.2024, 00:38:20.

[12] J. G.: Interview vom 23.11.2023, 00:16:42.

[13] Vgl. Hofer, Tamás: Gegenstände in dörflichem und städtischem Milieu. Zu einigen Grundfragen der mikroanalytischen Sachforschung, in: Wiegelmann, Günter (Hg.): Gemeinde im Wandel. Volkskundliche Gemeindestudien in Europa, Münster 1979, S. 113-135, hier: S. 123.

[14] Vgl. Schmuck, Carolin: Hut ab! Betrachtungen zur Ambivalenz der Kopfbedeckungen, in: Appl, Tobias/Wax, Johann (Hg.): Tracht im Blick. Die Oberpfalz packt aus, Regensburg 2016, S. 246-251, hier: S. 250f.

[15] Vgl. Bringéus, Nils-Arvid: Perspektiven des Studiums materieller Kultur, in: Jahrbuch für Volkskunde und Kulturgeschichte 29 (NF 14) (1986), S. 159-174, hier: S. 164.

[16] Vgl. ebd., S. 170.

[17] S. G.: Interview vom 22.05.2024, 00:08:08.

[18] L. H.: Interview vom 28.05.2024, 00:07:52.

[19] Die Informationen entstammen einem Gespräch mit Uli Piehler, dem ehemaligen Kreisheimatpfleger für Kirwa, das am 03.07.2024 geführt wurde.

[20] Vgl. Trummer, Manuel: Brauchinnovation zwischen Medien und Märkten, in: Drascek, Daniel/Wolf, Gabriele (Hg.) Bräuche : Medien : Transformationen. Zum Verhältnis von performativen Praktiken und medialen (Re-)Präsentationen, München 2016, S. 137-156, hier: S. 147.

[21] Vgl. Schütz, Adele: Watsch’n-Kirwa in Atzmannsricht naht, in: Onetz.de (19.10.2018), URL: https://www.onetz.de/oberpfalz/atzmannsricht-gebenbach/watschnn-kirwa-atzmannsricht-naht-id2524951.html (zuletzt eingesehen am 08.05.2024). Vgl. Schütz, Adele: Traditionsfest in Atzmannsricht auch heuer sehr gut besucht. Watschn-Kirwa schlägt voll ein, in: Onetz.de (14.11.2017), URL: https://www.onetz.de/gebenbach/vermischtes/traditionsfest-in-atzmannsricht-auch-heuer-sehr-gut-besucht-watschn-kirwa-schlaegt-voll-ein-d1794297.html (zuletzt eingesehen am 08.05.2024).

[22] Vgl. Färber, Alexa: Identität, in: Schmidt-Lauber, Brigitta/Liebig, Manuel (Hg.): Begriffe der Gegenwart. Ein kulturwissenschaftliches Glossar, Bonn 2022, S. 143-152, hier: S. 143.

[23] T. S.: Interview vom 06.05.2023, 01:04:26.

[24] Vgl. Rübensaal, Siegfried: Bayern und sein Maßkrug. Eine zusammenfassende Darstellung, in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde (2007), S. 21-31, hier: S. 30.

[25] Vgl. Social Media-Post der Amberger Brauerei Winkler anlässlich des Mariahilfbergfestes 2023.

[26] Vgl. Zitat FN12.

[27] P. B.: Interview vom 28.05.2024, 00:06:30.

[28] Vgl. L. G.: Interview vom 22.05.2024, 00:08:59. Vgl. N. S.: Interview vom 18.06.2024, 00:14:04.

[29] Gottfried Korff etwa geht auf den sinnlichen Erfahrungsgehalt von Museumsdingen ein. Vgl. Korff, Gottfried: Zur Eigenart der Museumsdinge (1992), in: Eberspächer, Martina/König, Gudrun Marlene/Tschofen, Bernhard (Hg.): Gottfried Korff. Museumsdinge deponieren – exponieren, Wien 2002, S. 140-145, hier: S. 144.

[30] Vgl. Seifert, Manfred: Brauchhandeln 2.0. Kulturwissenschaftliche Reflexionen zu einer Verhaltensform zwischen lebensweltlicher Realisation und medialer Vermittlung, in: Drascek, Daniel/Wolf, Gabriele (Hg.): Bräuche : Medien : Transformationen. Zum Verhältnis von performativen Praktiken und medialen (Re-)Präsentationen, München 2016, S. 41-64, hier: S. 63f. Vgl. Geiselhart, Klaus: Materialität und Performanz im Prozess der Regionalisierung einer Dorfidentität. Die Büchenbacher Kirchweih, in: Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft 55 (2008), S. 59-80, hier: S. 79.

[31] Vgl. Voss, Jens: Sind Papiertüten umweltfreundlicher als Plastiktüten? In: National Geographic (29.12.2021), URL: https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2021/12/sind-papiertueten-umweltfreundlicher-als-plastiktueten (25.07.2024).

[32] Vgl. Google-Suche nach „plastikfreies Leben“.

[33] Vgl. o. A.: Kunststoff-Image so schlecht wie nie (02.04.2019), auf: Kunststoffe.de, URL: https://www.kunststoffe.de/a/news/kunststoff-image-so-schlecht-wie-nie-284707 (25.07.2024).

[34] S. G.: Interview vom 22.05.2024, 00:08:08.

[35] Vgl. Kammerhofer-Aggermann, Ulrike: Materielle Zeugnisse verdichteter immaterieller Wertsetzungen, in: Berger, Karl C./Schindler, Margot/Schneider, Ingo (Hg.): Stofflichkeit in der Kultur, Wien 2015, S. 122-135, hier: S. 129. Vgl. Geiselhart: Materialität und Performanz (2008), S. 78.

[36] Vgl. M. S.: Interview vom 18.01.2024, 00:07:51. Vgl. T. D.: Interview vom 18.01.2024, 00:08:36.

Michaela Stauber M.A.

Michaela Stauber, M.A., ist seit Oktober 2022 als Doktorandin im Rahmen des Projekts hand.gemacht am Freilandmuseum Oberpfalz beschäftigt. Sie studierte von 2016 bis 2022 an der Universität Regensburg Geschichte, Germanistik und Vergleichende Kulturwissenschaft sowie Public History und Kulturvermittlung.

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